1920er Jahre

1920er Jahre


Die Gründung des Ski-Club war eine logische Folgerung technischer und gesellschaftlicher Entwicklung. Der Ski und das Skilaufen hatte sich als Fortbewegungsmittel etabliert. Deshalb sollte ein Verein gegründet werden der sich zur Aufgabe machen sollte, den Skisport in St. Peter zu fördern, Skikurse abzuhalten, vereinseigene Ski anzuschaffen und Skiwege zu markieren. Daneben sollte Kameradschaft und Geselligkeit gepflegt werden.


Wie später Hauptlehrer Mauch ergänzte, war es eine Nebenabsicht der Vereinsgründung, den Kindern das Skilaufen zu erlernen, damit sie von den entlegenen Höfen auch im Winter regelmäßig in die Schule kommen konnten. Zudem waren die im Verein aktiven Läufer gegen Unfälle versichert.


So wurde der heutige Verein am 20. Januar 1924 im Gasthaus „Hirschen“ als Ortgruppe des Ski-Club Schwarzwald gegründet. Treibende Kräfte für die Vereinsbildung waren Hauptlehrer Mauch und Engelwirt Waldvogel, beide Ortsteil Sägendobel. Das Gründungsprotokoll ging im Sommer 1924, als der Neubauernhof durch Blitzschlag niederbrannte, leider mit der Habe des Schriftführers Peter Ruf zugrunde.


Im Gründungsjahr gehörten dem Verein 43 Mitglieder an. Das Winterprogramm 1924/25 umfasste bereits Lang-, Sprung- und Geländeläufe, sowie Hindernisrennen und Damenläufe.


In den Anfängen mussten sich die jungen Skiläufer oft mit sehr mangelhafter Ausrüstung abplagen. Die Skier waren selbst gefertigt, bis zu 2,40 m lang und oft sehr schwer. Auf die Ski genagelt, später dann in den neu aufgekommenen Bindungen, steckten schwere Kanonenstiefel, dazu lief man mit Bratwurststecken und zugeschnürten Hosen.

Man versuchte, für die einzelnen Sportarten die besten Skier herzustellen, die Lauftechnik zu verbessern und für nächtliche Skifahrten Karbidbeleuchtungen zu verwenden.


Aber die Ausrüstung war dennoch pannenanfällig. Deshalb trugen die Läufer meist auch Hammer, Nägel und Draht bei sich, um die erforderlichen Reparaturen während der Wettkämpfe selbst beheben zu können. Die Anfänge waren abenteuerlich und vom Pioniergeist geprägt. Daher der Ausspruch einer Freiburgerin auf dem Feldberg: „Aussehen wie die Vagabunden, aber fahren wie die Alpinen“.


Auf die anstrengenden Dauerlaufstrecken über 30 km oder 50 km nahm man die kräftigste Bauernkost, nämlich Schnaps und Speck im Rucksack mit. Nicht selten stärkte man sich vor dem Start mit einem Schluck Kirschwasser. Zähigkeit und Ausdauer zeichneten die Skiläufer aus, und was ihnen an Technik und Taktik fehlte, ersetzten sie durch Kraft und Energie. Technische Feinheiten erlernten sie erst später von Medizinstudenten auf dem Feldberg. Der Skisport verlangte damals große persönliche Opfer von seinen Mitgliedern, die finanziell ganz auf sich angewiesen waren.


Bei den Wettkämpfen und in geselliger Runde im Vereinslokal „Engel“ im Sägendobel, hielten die Skiläufer wie Pech und Schwefel zusammen. Eine sagenhafte Kameradschaft bei stets leerer Geldbörse, prägte das erste Jahrzehnt des Vereins. Bereits vom Gründungsjahr an, wurden am Stefanstag im Vereinslokal „Zum Engel“ Weihnachtsfeiern mit Theateraufführungen, Gabenverlosungen und Christbaumversteigerungen veranstaltet.


Hauptlehrer Mauch wurde 1928 von der Schule im Sägendobel versetzt und so übernahm der bisherige zweite Vorsitzende Engelwirt Oskar Waldvogel, den Vorsitz des Vereins.



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