1950er Jahre - Aufbruch zu goldenen Zeiten

1950er Jahre - Aufbruch in goldene Zeiten




In der Herbstzeit 1951 und 1952 und meist abends, leistete der Verein ca 900 freiwillige Arbeitsstunden um beim Eckjörgenhof eine neue Sprungschanze zu errichten. Das Richtfest für die „Eckbergschanze“ konnte an Silvester 1952 begangen werden. Auf ihr wurden bei großen Mutproben zahlreiche Wettkämpfe, auch Vereinsmeisterschaften, ausgetragen. Den Schanzenrekord mit 36 m hielt Helmut Kürner (geb. 1930), der 1953 auch in Todtmoos bei der Schwarzwaldmeisterschaft im Spezialsprunglauf über die Schanze flog.


Aus der großen Schar der jugendlichen Sportbegeisterten brachten zunächst die Mädchen dem Ski-Club überregionale Ehren. Rosmarie Rohrer vom Disselhof qualifizierte sich durhc ihre Leistungen bei der Schwarzwaldmeisterschaft 1954  erstmals für Deutsche Jugendmeisterschaften. In Onstmettingen (Zollern-Albkreis) belegte sie den 7. Rang. Im Jahr darauf wurde sie zusammen mit Nachbarin Gertrud Maier zu den Deutschen Jugendmeisterschaften ins oberbayrische Kiefersfelden entsandt. Die zwei jungen Läuferinnen aus St. Peter belegten die hochachtbaren Plätze drei und vier!


Mitte der 1950er war es jedoch noch nicht gesellschaftlich akzeptiert, gar toleriert, dass Mädchen und Frauen Ski fahren oder eine sportliche Karriere anstreben. So durfte unter anderen auch Rosmarie Rohrer ihre sportliche Karriere leider nicht fortsetzten. Die Akzeptanz und Förderung wurden ihr verwehrt. Gertrud Maier und ihre Brüder vom Rohrerhof 


Der große Durchbruch in die deutsche Spitzenklasse der Langläufer gelang 1957, als Rudolf Maier und Sepp Maier die ersten deutschen Meistertitel für den Ski-Club St. Peter errangen. In den folgenden Jahren spielten die Clubmitglieder in der deutschen Eliteklasse eine gewichtige Rolle.

  • Schwarzwaldmeister im Staffellauf 1959 in Schönwald

    Schwarzwaldmeister im Staffellauf 1959 in Schönwald

    von links: Rudolf Maier, Fritz Maier, "Skivater" Karl Maier, Sepp Maier und Hans Maier

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  • Aufmerksame Beobachter beim SVS-Staffellauf 1957 in Schonach

    Aufmerksame Beobachter beim SVS-Staffellauf 1957 in Schonach

    von links: Sepp Ruf, Benedikt Kürner, Peter Rohrer, Anna Pretsch, Albert Weber, Sepp Maier, Walter Kürner

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  • Teilnehmer bei den Deutschen Meisterschaften 1957 in Altenau

    Teilnehmer bei den Deutschen Meisterschaften 1957 in Altenau

    von links: Sepp Maier, Gertrud Maier, Hans Maier, Anneliese Ketterer und Benedikt Kürner

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  • SVS Staffelmeisterschaft der Bezirke 1955 in Hinterzarten

    SVS Staffelmeisterschaft der Bezirke 1955 in Hinterzarten

    von links: Albert Weber, Sepp Maier, Rudolf Maier, Benedikt Kürner, Anneliese Ketterer, Hans Maier

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  • SVS-Jugendmeisterschaft 1953 in Schönwald

    Teilnehmer SVS-Jugendmeisterschaft 1953 in Schönwald

    von links: Adeline Schwär, Hans Maier, Gertrud Maier, Benedikt Kürner, Sepp Maier, Stefanie Schuler, Fritz Rohrer, Rosmarie Rohrer, Rudolf Maier, Maria Rombach, Oskar Weber, Josef Rohrer

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Gefördert von „Skivater“ Karl Maier vom Rohrerhof, waren es die fünf Brüder mit ihrer Schwester Gertrud, die alle bisherigen Familienrekorde in den Schatten stellten. 1959 errangen die „Maierbuben“ (Hans, Sepp, Rudolf und Fritz) nicht nur die Schwarzwälder Staffelmeisterschaft, sondern auch in Buchenberg bei Kempten, wo die gesamte deutsche Langlaufelite vertreten war, die Bayerische Vereinsmeisterschaft im Skistaffellauf. Ergänzt wurde die Läufergarde jahrelang durch den ebenso unverwüstlichen wie zuverlässigen Benedikt Kürner vom Baierhäusle.


Aus den hervorragenden sportlichen Leistungen ergaben sich zwangsläufig jahrelange Berufungen zu internationalen Skiwettkämpfen, so nach Le Brassus (Schweiz) und zum Cup Kurrikkala, einem Wettbewerb der Alpenländer, an dem 1960 vier Läufer aus St. Peter in der mitteleuropäischen Ski-Elite starteten.


Der Aufstieg in die nationale Spitzengarde der Langläufer wurde von echten Amateuren erzielt, die zwischen den Wettkämpfen immer wieder auf den elterlichen Höfen oder in der Werkstatt arbeiteten und für ihre Teilnahme an den Skirennen mehrwöchigen Arbeitsausfall in Kauf nehmen mussten. So fuhren 1954 alle sechs Läufer des Ski-Club St. Peter bei 15 Grad Kälte mit dem Traktor zum internationalen Rennen „Rund um Neukirch“.

Als Rudolf Maier im Herbst 1957 zum Skitraining in Finnland weilte, musste er dort seinen Lebensunterhalt als Holzhauer verdienen und die Hälfte der Fahrtkosten tragen. Ein Zeichen der Kameradschaft war es sicher, dass die Teilnehmer an einem Trainingskurs des DSV in Freiburg im Oktober 1962 auf den Rohrerhof kamen, um Sepp Maier bei der Kartoffelernte zu helfen, unter ihnen "Langlaufkönig" Walter Demel.



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