Dienstag, 8. März stand der Biathlon über 10 km auf dem Programm. Mit bereits 2 harten Wettkämpfen in den Beinen, vor allem der langen Langlaufdistanz vom Vortrag, war klar, dass die Laufleistung heute bei allen schwankend sein könnte und rennentscheidend.
Das Team Walter/Strecker ging mit Startnummer 85 ins Rennen, direkt vor der starken Ukrainerin Shyshkova mit Startnummer 86.
Leonie ging clever und kontrolliert an, so dass sie nach dem ersten Schießen 42 Sekunden Rückstand auf Shyshkova hatte.
Beim zweiten Schießen dann 2 Fehler für die Ukrainerin und Leonie war plötzlich mit 18,5 Sekunden in Führung! Auf der dritten Runde zeichnete sich dann überraschend ab, dass die sonst viel stärker laufende Ukrainerin auf Leonie Zeit verliert. War sie zu schnell angegangen oder nur eine vorübergehende Schwäche?
Drittes Schießen. Die auf Patz 3 liegende Chinesin zeigte Schwäche und musste drei Mal in die Strafrunde. Jetzt war klar, nach hinten ist Luft, es geht um Silber oder Gold...
Leonie behielt die Ruhe und "knallte" alle fünf Schüsse ins Schwarze. Obwohl die Ukrainerin auch fehlerfrei blieb, ging Leonie als Führende mit 19 Sekunden Vorsprung auf die vorletzte Runde. Jetzt wurde es richtig spannend, denn der Vorsprung schmolz dann wieder bis auf 7 Sekunden bis zur Zwischenzeit bei 7 Kilometer. Hatte sich das Blatt wieder gewendet? Kam jetzt der Endspurt von Shyshkova?
Die entscheidende Frage war, was beim vierten Schießen passiert - für Leonie konnte nur eine fehlerfreie Serie den Traum von Gold aufrechterhalten. Leonie ergriff die Chance und ließ – augenscheinlich – ganz abgebrüht, keine Scheiben stehen. Allerdings machte es die Ukrainerin ihr nach und ging mit 17 Sekunden Rückstand auf Leonie in die Schlussrunde.
Jetzt wurde es extrem spannend.
Leonie und Begleitläufer Pirmin mussten auf der letzten Runde ans absolute Limit gehen um die Konkurrentin noch hinter sich lassen zu können! Angefeuert vom ganzen Trainer- und Betreuerteam kämpfte Leonie bis zum Schluss. Auf 5 Sekunden war der Vorsprung bei Kilometer 9 geschmolzen...
Nach einem starken Endspurt hatte Leonie im Ziel alles gegeben, jetzt lag es nicht mehr in ihren Händen. Die Ukrainerin bog auf die Zielgerade und Unterzeichnender stand auf dem Sofa. Sollte es reichen?? Ja, es hat ganz knapp gereicht: Leonie gewinnt die Goldmedaille bei den Paralympics! Der absolute Wahnsinn!
(andre Superlative müssen noch erfunden werden).
DANKE Leonie und GLÜCKWUNSCH an dich, Pirmin, Team Deutschland, deinen Eltern, Unterstützern, Trainern und allen die an dich geglaubt haben!
Leonie, du bist die beste Para-Biathletin der Welt!!!!